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Ein interner Lehrgang "Technische Hilfeleistung" findet derzeit bei der Ortsfeuerwehr Laatzen statt, um den Nachwuchs fit für kommende Einsätze zu machen. Ausbilder Thorsten Buth bietet diese vierwöchige Schulung in regelmäßigen Abständen immer wieder für Neuanfänger und "alte Hasen" an, um das Fachwissen für den Bereich Unfälle, Bergung und Rettung von Personen sowie Trennen von Werkstoffen zu erlernen bzw. aufzufrischen.


Anfang April starteten die zwei jungen Frauen und sechs Männer ihre zusätzliche Schulung. Im ersten Unterricht ging es theoretisch um die Wirkungsweise und Anwendung von Geräten zum Heben und Bewegen von Lasten. Wenige Tage später konnten die Teilnehmer ihre erlernten Fähigkeiten gleich in die Praxis umsetzen: An einem Container übten sie die Befreiung eines Unfallopfers. Dazu wurde die Schuttmulde mit Hebekissen "ganz behutsam" hoch gehoben, der Unterbau mit Rüsthölzern wurde natürlich nicht vergessen. 
Am heutigen Sonnabend stand das Thema "Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen" auf dem Lehrplan, von 8 Uhr bis zum "Feierabend" gegen 17.30 Uhr wurde die praktische Handhabung der umfangreichen Beladung des Rüstwagens (RW 2) ausprobiert. Auf einer großen Folie hatten die Helfer sämtliche wichtigen Geräte gelagert, nach und nach wurden diese dann auch eingesetzt. Mit Folie verklebten ein Trupp die Seitenscheibe eines PKW, bevor mit einem Federkörner das Glas zerstört wurde. "So springt zwar das Glas und die Scheibe ist kaputt, Splitter fallen aber kaum auf die innen sitzende zu rettende Person", gab Ausbilder Buth die Teilnehmern mit auf den Weg. Mit Hilfe des hydraulischen Spreitzer verschaffte sich ein Trupp Zugang zum Kleinwagen über die Heckklappe, eine weitere kleine Gruppe trennte mit der hydraulischen Schere die Zylinder der Kofferraumhalterung durch. Alles in allem eine schweißtreibende Arbeit, denn die Geräte haben ein Gewicht von etwa  18 Kilogramm und müssen manchmal sogar "über Kopf" eingesetzt werden. Bei Unfällen mit Lastwagen kann auch von einer Rettungsplattform aus gearbeitet werden.


In den kommenden Tagen folgen noch die Themen "Hoch und Tiefbauunfälle", Beleuchtung und Absperrungen sowie das Abstützen von Wänden. Ein Schwerpunkt bildet auch die Ausbildung in der Öffnung von Türen, denn gerade diese Einsätze unter dem Stichwort "Hilflose Person hinter verschlossener Tür" nehmen in Laatzen immer mehr zu. Ob kleine Kinder, deren Mutter sich ausgesperrt hat oder die älteren Bewohner, die in der Wohnung stürzen, immer wieder rücken die ehrenamtlichen Helfer der Laatzener Feuerwehr zu solchen technischen Hilfeleistungen aus. Weitere acht Mitglieder werden nach dem Lehrgang auch diese Aufgaben erledigen können.